Hangover Square by Patrick Hamilton

Hangover Square by Patrick Hamilton

Autor:Patrick Hamilton
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Dörlemann eBook
veröffentlicht: 2014-04-08T00:00:00+00:00


4

»Hallo, Bone!« rief Netta, »alles klar?« Und sie winkte und lächelte ohne das geringste reuige Flackern in den Augen. »Wo ist die Bar? Wir brauchen was zu trinken.«

Sie war ziemlich betrunken, was sich bei ihr stets nicht wie bei den Männern durch mutwillige Albernheit bemerkbar machte, sondern durch eine Stimme, die viel lauter, barscher und spitzer war als sonst, durch glänzende Augen und eine zugleich wankelmütige und herrische Haltung.

»Hallo, George Harvey Bone«, sagte der fremde junge Mann. »Ich habe schon so viel von dir gehört. Tut mir leid, daß ich dir nicht die Hand geben kann, ich bin der Lastesel.« (Er trug Nettas Koffer.)

»Komm schon«, sagte Peter, »gib das dumme Ding irgendwo auf, und dann gehen wir einen trinken.«

»Nicht nötig«, sagte George, »ich nehme ihn.« Und er nahm dem Fremden den Koffer ab. Er nahm an, die beiden Eindringlinge führen bald nach London zurück, und indem er sich um Nettas Koffer kümmerte, unterstrich er den privaten Charakter seines Stelldicheins mit ihr und deutete außerdem an, daß die baldige Abreise der beiden erwünscht sei.

»Guter alter George!« sagte Netta. »Guter alter Lastesel. Wir mögen dich alle sehr, George.« Sie nahm seinen Arm. »Nun komm. Du darfst uns jetzt in die Bierschwemme führen.«

»Auf in die Bierschwemme!« rief der junge Mann. Er sah nach einem ganz verschlagenen Schweinehund aus, klein, kräftig, stramm, mit einem braungebrannten, narbigen, boxernasigen Rugbygesicht, vollen Lippen und den stechenden braunen Augen eines Schulhofrüpels.

Als sie am Ausschank standen, bestellte er für alle, ohne zu fragen, einen doppelten Whisky.

»Wer ist das?« fragte George Netta leise, während sie auf die Drinks warteten.

»Wer ist was?«

»Der hier«, sagte er und deutete mit einem Blick auf den jungen Mann.

»Ach, der. Keine Ahnung. Hallo! Du! Sowieso! Wer bist du? George Harvey Bone wünscht das zu wissen.«

»Ich?« antwortete der junge Mann. »Keine Ahnung. Wer bin ich? Hallo. Sie. Verzeihung.« Er sprach die Bardame an. »Können Sie mir sagen, wer ich bin? Hier ist ein Gentleman, der das wissen möchte.«

»Das weiß ich nun ganz bestimmt nicht«, antwortete die Bardame und lächelte matt im Vorübergehen.

»Aber das ist ja empörend. Ich komme in eine Bar und frage völlig vernünftig, wer ich bin, und niemand kann es mir sagen. Ich möchte doch meinen, daß das absurd ist. Ich möchte doch …« Er zettelte einen langen Disput mit der Bardame an, der schließlich sogar Peter und Netta langweilte.

»Nein, wirklich, wer ist er, Netta?« fragte George, während der Disput weiterging, und sie wühlte in ihrer Handtasche nach einem Lippenstift. »Keine Ahnung. Wir haben ihn aufgelesen. Wir waren um die Mittagszeit alle betrunken und haben ihn einfach aufgelesen.«

»Der gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte er freiheraus.

»Nein?« sagte Netta. »Mir schon.«

»Na, George«, sprach Peter ihn an, »du siehst nicht sonderlich erfreut aus, uns zu sehen.«

»Im Gegenteil, ich freue mich sehr. Ich habe nur noch nichts getrunken, das ist alles.«

»Ach … Wie äußerst ungewöhnlich. Da brauchst du schnell was zum Aufholen.«

»Also, eigentlich hatte ich vor, etwas zu essen«, sagte George. »Was habt ihr für Pläne? Wann fahrt ihr beiden zurück?«

»Oh – wir fahren nicht zurück«, sagte



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